Die Schuhe

Mittelalterliche Schuhe zu haben, war unser Ehrgeiz, denn alles moderne Zeug ist wegen Schnallen, Schnürsenkeln, Gummisohlen etc. einfach unbefriedigend. Allerdings beginnt das Problem schon bei der Sohle: Dickes Leder ist teuer und nur schwer zu bekommen. Des einen Pech war unser Glück, denn im nahen Orthopädiehandel wurden qualitativ gute Ledersohlen aus einem Lagerbrandbestand sehr günstig verkauft, die nur ein bisschen Rauchspuren aufweisen. Auch ein grosses Stück Leder für den Oberschuh konnten wir dort günstig ergattern.

 

Erst zeichneten wir eine Sohle, die zu unseren Füssen passte. Dann stellten wir uns drauf und umwickelten den Fuss möglichst eng anliegend mit einem alten Stück Leintuchstoff, zeichneten die Sohle am unteren Rand nach und schnitten oben alles weg, was nicht zum Schuh werden sollte. Klappt man dann den Stoff auf, hat man ein Muster für den Schuh, den man auf Leder übertragen, ausschneiden und mit einem Stück Leder in Sohlenform vernähen kann. Zum Vorlochen des Leders verwendeten wir eine Ahle und steckten das Leder provisorisch auf ein Holzbrettchen fest (leider hiervon kein Bild). Dann ging's ans Zusammennähen.

Eigentlich sind mittelalterliche Schuhe immer Wendeschuhe. Das erste Exemplar gefiel uns aber so gut, dass wir es "ungewendet" liessen. Den zweiten Versuch wendeten wir dann vorschriftsgemäss.